Chriskindlmarkt trotzt dem Regen
Weihnachtslieder live dargeboten auf drei Geigen gibt’s wohl nicht bei vielen Christkindlmärkten – aber in Geiselhöring. Die Band „Dew Tea Free“ verabschiedete mit diesen Klängen die Besucher des diesjährigen Christkindlmarkts am Sonntagabend aus dem Gritsch-Hof. Er war zum zweiten Mal Schauplatz des Budenspektakels und bezauberte gerade am Abend mit seiner heimeligen Atmosphäre inmitten der ansprechend beleuchteten Fassaden rundherum.
Dabei waren die Wetter-Bedingungen jeweils zum Start des Christkindlmarktes an beiden Tagen denkbar ungünstig: Es regnete sowohl am späten Samstagnachmittag als auch Sonntagmittag, als der Markt die Pforten öffnete. Den Mamas, Papas, Omas und Opas der Kindergartenkinder der Kindertagesstätte Am Lins machte das am Samstag aber nichts aus: Sie waren selbstverständlich zur Stelle, um eine halbe Stunde nach der offiziellen Eröffnung den Auftritt ihres Nachwuchses auf der Bühne zu beklatschen. Am Sonntagnachmittag durften dann die Kindergartenkinder der Kindertagesstätten im Pfarrheim und am Schulgarten die Tänze zeigen und Gedichte vortragen, die sie extra einstudiert hatten.
Foto mit Nikolaus und Christkind
Zur Belohnung gab es für alle Beteiligten Päckchen mit Süßigkeiten, die der Nikolaus zusammen mit dem Christkind und zwei Engeln als Helfer verteilte. Den imposanten Nikolaus verkörperte heuer Thomas Drexler, der Vorsitzende des Eva-Plenninger-Festspielvereins. Kaum waren die Säcke mit den Süßigkeiten leer, eilte das weihnachtliche Vierer-Gespann aber auch schon wieder zurück in das Gritsch-Anwesen, wo der Festspielverein heuer eine besonders Idee umgesetzt hat: Die Vereinsmitglieder hatte eine wunderschöne alte Kutsche erstanden, die sie in einem Gewölbe des Anwesens als Kulisse für ein Fotoshooting mitsamt Nikolaus, Christkind und den Engeln platziert hatten. Für ein derart himmlisches Bild bat der Verein lediglich um eine Spende zugunsten der Geiselhöringer Kindertagesstätten.
Daneben rührten die Mitglieder kräftig die Werbetrommel für das anstehende Kinder-Theaterstück „Das magische Märchenbuch“ unter der Regie von Max Held, das der Verein am Wochenende 19./20./21. Dezember bei fünf Vorstellungen von Freitag bis Sonntag im Geiselhöringer Hof präsentiert. Karten für alle Vorstellungen gibt es noch unter www.okticket.de.
Musikalisch wartete der Christkindlmarkt heuer mit vier Musikgruppen auf: Am Samstag eröffnete der Evangelische Posaunenchor den Markt und nach dem Auftritt der Kindergartenkinder übernahmen die Straubinger Turmbläser das musikalische Zepter. Mitglieder der Stadtkapelle Geiselhöring packten ihre Instrumente am Sonntagnachmittag aus und präsentierten einmal mehr ihr Können mit weihnachtlichen Stücken. Und am Abend ließen dann die drei Männer der Band „Dew Tea Free“ den Markt mit irischen Folk-Klängen sowie Weihnachtsliedern auf der Geige ausklingen.
Schmetterlinge aus dem LED-Stick
Mit Spannung erwartet wurde am Samstagabend die LED-Lichtershow des Feuerkünstlers „Philgor“ alias Philipp Wachendorf mit seiner Frau Anna aus Berching. Zu pulsierenden musikalischen Rhythmen präsentierten die beiden ihre dynamische Artistik-Show, die durch beeindruckenden Lichteffekte mittels LED-Technik bestach. So zauberten sie unter anderem mit ihren Poi-Sticks wie von Geisterhand die schönsten Bilder in die Luft, seien es flatternde Schmetterlinge, leuchtende Sterne oder über den Himmel gleitende Nikolausschlitten. Die Besucher spendeten immer wieder spontanen Szenenapplaus.
Ihr Pendant im Sonntags-Rahmenprogramm waren die Damen der Tanzgruppe Shalimar aus Straubing, die in ihren fließenden weißen Gewändern die Blicke auf sich zogen. Höhepunkt ihrer Vorführung war die Darbietung zur Titelmelodie von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, die vor allem die weiblichen Zuschauerinnen schwelgen ließ.
Eine Menschentraube bildete sich freilich schon Sonntagmittag vor der Bühne, als die zahlreichen Preise verlost wurden, die die hiesigen Gewerbetreibenden dankenswerterweise wieder spendiert hatten. Hauptpreise waren Geiselhöring-Gutscheine im Wert von viermal 100 Euro, eine großzügige Spende der Firma Hatec in Pönning.
Ein Christkindlmarkt lebt natürlich auch von den Fieranten, die neben dem bewährten Angebot an Trinken und Essen zum Schauen und Einkaufen einladen. Die diesjährigen Beschicker präsentierten zum Beispiel allerhand schönes Selbstkreirtes, darunter raffinierte Sterne aus Teebeutel-Hüllen, filigrane Holz-Loops, bestickte Weihnachtskarten oder ansehnliche Drechsler-Arbeiten.
2026 neuer Markttermin
Nächstes Jahr gibt es im Übrigen eine Neuerung in Sachen Christkindlmarkt: Er findet nicht mehr wie gewohnt am zweiten Adventswochenende statt, sondern schon am ersten Adventswochenende, 28. und 29. November. Damit wird der Terminkonflikt umgangen, dass am zweiten Adventssamstag zur besten Christkindlmarkt-Zeit zeitgleich ein Ringkampf in der Labertalhalle stattfindet.